Chancenflut ohne Happy End - 2:2 Unentschieden gg SV Burgsteinfurt
Am Sonntag war der SV Burgsteinfurt zu Gast. Auf Bitten des Gegners wurde die Partie auf 9 Uhr vorverlegt. Im Nachhinein war dieses Entgegenkommen scheinbar keine gute Entscheidung. Wie verschlafen verschenkte Fortuna zwei Punkte, das Spiel endete 2:2. Schon vor dem Spiel war die Marschroute klar. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten ist Pflicht, aufs Spielerische sollte jedoch das Augenmerk gelegt werden. In den Wochen zuvor hatte man daraufhin trainiert.
Baris Gelhar: "Uns war wichtig, das es nicht auf die Höhe des Ergebnis wie im Hinspiel ankommt, sondern das wir mehr kommunizieren, den Ball laufen lassen und neue Ideen umsetzen. Dabei haben wir uns sehr schwer getan und sind in alte Muster verfallen. Das hat uns letztendlich den Sieg gekostet!"
Mit Anne Becks fiel uns beruflich eine wichtige Stammkraft aus. Doch alle anderen Spielerinnen waren Einsatzbereit, sogar Kerstin Laumann war nach langer Verletzung wieder zurück im Kader. Wir konnten also mit viel Qualität antreten.
Ohne großes Abtasten ging es ab der ersten Minute meist auf das Tor Burgsteinfurts. Nach einer schönen Ecke von Janina Bruch setzte Melissa S. Araujo den Ball per Kopf an die Latte (4. Min). Jennifer Brömmelhaus (8. Min) und Janina Bruch (9. Min) hatten weitere Möglichkeiten einzunetzen, was nicht gelang. Immer wieder ging es von allen Seiten auf das gegnerische Tor. Ab der 15. Minute hatte Fortuna eine ganze Reihe von Ecken, welche weiterhin nicht den verdienten Führungstreffer brachten. Kurz danach kam Burgsteinfurt das erste Mal Richtung Fortunentor, scheinbar harmlos. Aber durch einen nervösen Spielaufbau ließ unsere Deffensive den ersten Torschuss des Gegners zu. Torhüterin Britta Oßendorf hatte kein Problem den schwach geschossenen Ball zu halten. Doch hier zeigte sich schon kurz, was im Laufe der zweiten Halbzeit der Grund für das Unentschieden sein wird: Nach wenigen Ballkontakten hatte Fortuna den Ball entweder verloren oder durch unnötige Querschläger den Spielfluß unterbrochen.
Kurz darauf erzielte Janina Bruch in der 21. Minute dann doch das 1-0 für die Fortunen. Nachdem beide Mannschaften den Ball in Ping-Pong-Manier verdroschen, landete das Leder bei Janina. Souverän nahm sie den Ball an und schoss aus kurzer Entfernung ins gegnerische Gehäuse. Es wurde deutlich, dass dieses Tor nicht nur als gerechter Lohn für die vielen Chancen zu sehen war. Vielmehr hatte Janina mit einer Einzelaktion ein Signal setzen müssen! Trotz Führung mahnte sich das Team zu mehr Ruhe auf dem Spielfeld.
In der 31. Minute verpasste Jenny Brömmelhaus die Möglichkeit, auf 2-0 zu erhöhen. In einer 1-1 Situation hatte sie gegen die Torhüterin Burgsteinfurts das Nachsehen. Zwei Minuten später war es wieder Jenny die den Ball genau auf die Torhüterin schoss, Janina setzte den Ball im Nachschuss übers Tor. Jessica Winter knallte das Leder in der 36. Minute an die Latte und in der 40. Minute konnte Burgsteinfurt einen weiteren Schuss von ihr gerade so zur Ecke klären. 43. Minute, Ecke Klara Abeler. Der Ball landet bei Janina, drüber. Mit dem Ergebnis ging es dann in die Pause.
Zurecht konnten man mit der bisherigen Ausbeute nicht zufrieden sein. Die Chancen waren mehr als vorhanden, keine Frage. Doch viele dieser Einzelaktionen täuschten nicht darüber hinweg, das Fortuna vom Paßspiel her eine schlechte Leistung zeigte!
In der 47. Minute ging Janina Bruch alleine auf die Torhüterin zu und traf nur den Außenpfosten, das Ding war ganz knapp. Melanie A. Sampaio durfte auch mal, der Ball landete ungefährlich neben das Tor (48. Min). Kurz darauf geschah das, was kommen musste, Burgsteinfurt erzielte in der 51. Minute den Ausgleich. Spätestens jetzt bestätigten sich alte Fußballweisheiten über das verwerten von Chancen. Vorausgegangen war, das unser Mittelfeld die Bälle nicht klar spielte, die Abwehr nicht tief genug stand und Konsequenz in den Zweikämpfen anders aussieht.
Eins musste man den Mädels von Fortuna jedoch lassen, sie arbeiteten kräftig daran das Ergebnis zu korrigieren. Und weiter gehts…
In der 54. Minute erarbeitete sich Janina Bruch nach guter Vorlage von Anja Laumann die nächste Chance. Technisch die Abwehr gut stehen gelassen, hatte sie im Abschluss wieder das Pech und legte den Ball knapp am Tor vorbei.
Jenny Brömmelhaus - 56. Minute – wieder stand der Pfosten im Weg. In der 59. Minute hatte Janina nach Vorlage von Melissa S. Araujo die nächste Möglichkeit, die nicht verwertet werden konnte. Allmählich gingen Trainer Baris Gelhar die Zettel für die Notizen aus.
In der 64. Minute waren sowohl Janina mit Ball und Melissa der Abwehr davon geschlichen. Sie wollten die Torhüterin routiniert ausspielen und vergaßen dabei völlig aufs Abseits zu achten, ärgerlich. Kurz danach war Burgsteinfurt mal dran. Wieder hatten unsere Damen durch Passfehler und unnötiger Hektik dazu eingeladen. Den Schuss vom Gegner konnte Britta Oßendorf an die Latte lenken, spannender gehts kaum noch?
Geht doch! In der 70. Minute erzielte Jenny Brömmelhaus das überfällige 2-1! Wie beim ersten Tor war hier wieder viel Gewusel auf dem Platz, ehe der Ball bei Jenny landete und sie für ihre Leistung endlich belohnt wurde. Schon letzte Woche traf sie beim Spiel gegen Rodde.
Danach kam Kerstin Laumann für Jenny Brömmelhaus um ein wenig Spielpraxis zu bekommen. 74. Minute und eigentlich das 3-1! Der Ball war klar drin und wurde von der Torhüterin hinter der Linie herausgefischt. Der Schiedsrichter konnte das von seiner Position aus nur schwer erkennen, ganz großes Pech für die Gastgeber.
Wer jetzt glaubt das ganze nimmt hier eine positive Richtung an, den müssen wir leider enttäuschen. Kurz nach dem Tor traf Fortuna ein weiteres Mal den Pfosten. Das Ergebnis wollte sich einfach nicht verbessern, im Gegenteil. In der 81. Minute schlug Burgsteinfurt erneut zu, das 2-2! Erneut waren Fortunas Defensivbemühungen nicht ausreichend.
In den letzten 10 Minuten hatte Fortuna noch weitere gute Möglichkeiten, Burgsteinfurt kam hinten kaum noch aus der Abwehr heraus. Doch es reichte nicht, Punkteteilung am Lange Water!
Trainer Baris Gelhar: "In der Woche wollte ich gegen Burgsteinfurt ein spielerischen Sieg sehen, Ergebnis zweitrangig. Kurz vor Anpfiff erwischte mich der Gedanke, das die Mädels sich für die bislang gute Rückrunde ruhig mit einem hohen Ergebnis belohnen können, Leistung zweitrangig. Im Laufe des Spiels wollte ich den Ball einfach nur noch im Tor sehen. Und am Besten immer eins mehr als der Gegner. Das hat unsere Mannschaft so nicht verdient, auch wenn alle ihren Teil dazu beigetragen haben. Ich bin mir sicher jeder von uns, vom Spieler bis zum Trainer, ist sich seiner Fehler bewußt. Daraus können wir lernen."
Baris
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